Standorte für Unterflurcontainer im Bachletten-Quartier stehen fest

Das Tiefbauamt publiziert morgen Samstag im Kantonsblatt das Netz der geplanten Unterflurcontainer im Bachletten-Quartier. Der vom Grossen Rat beschlossene Pilotversuch für ein zeitgemässes System zur Abfallentsorgung soll voraussichtlich 2021 starten. Quartierbewohnerinnen und -bewohner können ihre Bebbi-Säcke und ihre Bioabfälle künftig jederzeit in den unterirdischen Containern entsorgen. Zahlreiche andere Schweizer Städte haben bereits auf Unterflurcontainer umgestellt, die für die Einwohnerinnen und Einwohner Vorteile bringen und wesentlich kostengünstiger zu betreiben sind.

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Um zu testen, ob sich ein System zur Sammlung von verschiedenen Abfällen in ein und demselben unterirdischen Container – genannt „Sack im Behälter“ – in ganz Basel eignet, führt das Tiefbauamt in einem Teil des Bachletten-Quartiers einen einjährigen Pilotversuch durch. Quartierbewohnerinnen und -bewohner können ihre Bebbi-Säcke und neue Säcke für Bioabfälle künftig jederzeit in die unterirdischen Container werfen. Das Versuchsgebiet liegt zwischen dem Neuweilerplatz, dem Schützenhaus, dem Birsig- und dem Dorenbachviadukt. Die Kantonsgrenze zu Binningen, der Zolli, der Schützenmattpark und das Sportzentrum Schützenmatte grenzen das Gebiet ab. Dies erlaubt eine möglichst klare Trennung zwischen der herkömmlichen Kehrichtsammlung und jener mit Unterflurcontainern. Die Grösse des Gebiets ermöglicht einen aussagekräftigen Versuch. Für eine volle Abdeckung mit Unterflurcontainern ist ein Netz von 29 Standorten vorgesehen. Sämtliche Standorte werden morgen Samstag im Kantonsblatt publiziert und auf der Webseite des Tiefbauamts öffentlich aufgelegt.

In zahlreichen Schweizer Städten wie zum Beispiel in Chur oder Zürich sind Unterflurcontainer bereits im Einsatz. Ein Grossteil der Bevölkerung dieser Städte zieht Unterflurcontainer der Entsorgung ab Trottoir vor. «Wir setzen seit vielen Jahren Unterflurcontainer (UFC) zur Sammlung von Hauskehricht ein. Das Einwerfen der Säcke verursacht kaum Lärm- und Geruchsemissionen. Die Notwendigkeit der Bereitstellung des zu entsorgenden Hauskehrichts zu bestimmten Zeiten erübrigt sich. Die UFC sind jederzeit zugänglich. Das Stadtbild ist sauberer, weil die Säcke im UFC und nicht auf der Strasse auf die Abfuhr warten. Sie können von Tieren, zum Beispiel Krähen und Stadtfüchsen, nicht mehr aufgerissen werden. Durch das hohe Fassungsvermögen der UFC verringert sich der Verkehr in den Quartierstrassen. Betrieblich sind die UFC sehr vorteilhaft, da sie die Gesundheit der Mitarbeitenden sehr wenig belasten. (Thomas Bieri, Leiter Geschäftsbereich Entsorgungslogistik, ERZ Entsorgung + Recycling Zürich).» Auch im Basler Erlenmattquartier sammelt die Stadtreinigung bereits seit Jahren Bebbi-Säcke mit Unterflurcontainern. Ein Jahr nach der Einführung erachteten dort 97,5 Prozent der befragten und antwortenden Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers die Handhabung als einfach und die Gewöhnung an das neue System als sehr gut. Zudem bringen die Unterflurcontainer wesentliche Erleichterungen für die Abfallentsorgung, die Kosten sowie die körperliche Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtreinigung sinken deutlich.

Damit die Unterflurcontainer möglichst ohne Umwege erreichbar sind, sind sie bevorzugt an Kreuzungen und in der Nähe von Alltagszielen wie Einkaufsläden oder Haltestellen vorgesehen. Bei nahezu allen Haushalten im Versuchsgebiet beträgt die Luftlinie zum nächsten Unterflurcontainer weniger als 100 Meter. Lediglich bei 23 Liegenschaften beträgt sie zwischen 100 und 120 Metern, und bei drei Liegenschaften zwischen 120 und 150 Metern. Auf der Strasse sieht man von den Containern lediglich eine Einwurfsäule. Ein Deckel über dem Einwurfschacht sorgt dafür, dass auch in nächster Umgebung kaum Abfallgeruch wahrnehmbar ist. Für das vorgesehene Netz müssen 22 Parkplätze aufgehoben werden, da ansonsten im dicht bebauten Quartier nicht genügend Platz für die Unterflurcontainer vorhanden ist.

Neben der guten Erreichbarkeit erfüllen die Standorte zahlreiche weitere Kriterien. Es ist jeweils genügend Platz für die Leerung der Container mit einem Kran-Kehrichtfahrzeug vorhanden und dies bei möglichst geringer Verkehrsbehinderung. Die Einwurfschächte versperren keinem Verkehrsteilnehmenden die Sicht. Unter- und oberirdische Leitungen müssen bei den meisten Standorten nicht oder ohne grösseren Aufwand umgelegt werden.

Der Pilotversuch startet voraussichtlich 2021 und dauert ein Jahr. Gegen Ende des Pilotversuchs wird das Tiefbauamt die Quartierbewohnerinnen und -bewohner detailliert zu ihren Eindrücken und Erfahrungen befragen. Mit den Resultaten des Versuchs kann über das künftige Basler Abfallentsorgungssystem entschieden werden.

Hinweise:

Weitere Informationen zum Pilotversuch Unterflurcontainer finden Sie auf der Webseite des Tiefbauamts unter: www.tiefbauamt.bs.ch/unterflurcontainer

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